Ergebnis Donnerstag, 28.06.2018

Platz	Prozent	Punkte	Namen
1	67,31 	280,0	Herr Kohlmorgen - Herr Walther	
2	64,66 	269,0	Herr Elborg - Herr Rzehak	
3	60,34 	251,0	Herr Dr. Zimmer - Herr Freitag	
4	55,53 	231,0	Frau Thümmler - Frau Hamm	
5	52,16 	217,0	Herr Hamm - Frau von Blanckenburg	
6	51,68 	215,0	Herr Dr. Steuber - Herr Prof. Dr. Kausch	
7	51,44 	214,0	Frau Zimmer - Frau E. Elborg	
8	48,80 	203,0	Frau Kobmann - Frau Vorrath	
9	47,84 	199,0	Frau Schneider - Frau Dr. Wettich	
10/11	47,36 	197,0	Frau Scheit - Frau Orthner	
10/11	47,36 	197,0	Frau Ahrendt - Frau Forcht	
12/13	45,67 	190,0	Frau Gunkelmann - Frau Kraft	
12/13	45,67 	190,0	Frau Keppler - Herr Keppler	
14	45,43 	189,0	Frau Dr. Motsch - Frau Schütt	
15	43,75 	182,0	Frau Düls - Frau Neuhaus	
16	42,55 	177,0	Frau Griesinger - Frau Bernhard	
17	41,35 	172,0	NN	
18	41,11 	171,0	NN

Hand der Woche – ein bösartiges Board

Vor vielen Jahren, als die Gummistiefel noch aus Holz waren und beim Bridge Karten mit der Hand gemischt wurden, ertappte ich zwei Spieler, die in der Aussetzrunde Boards mischen sollten, dabei, dass sie stattdessen „interessante Verteilungen“ von Hand steckten. Ich habe ihnen damals gesagt, das sei verboten.

Die Beiden erklärten mir ahnungslos, sie hätten doch keinen Vorteil davon, denn sie würden diese Boards ja gar nicht spielen. Ich habe ihnen versucht zu erklären, dass man Boards so stecken könne, dass nur starke Spieler geschädigt werden und man damit seine eigenen Chancen auf die vorderen Plätze verbessern könne. Ich glaube nicht, dass die Beiden mich verstanden haben.

Diesmal hat die Dupliziermaschine eine solch bösartiges Board produziert, das auf Spieler lauert, die den optimalen Spielplan wählen.

Board 6
Teiler: Ost, Gefahr: alle
3
87432
K863
854
A765 D8
AB D1095
A97 1042
AK109 DB63
KB10942
K6
DB5
72

Süd eröffnete mit einem Weak 2 in Pik, worauf West dann mit 3 SA Alleinspieler wurde. Nord spielte Pik 3 aus, West gewinnt den Stich mit dem Ass und muss zusehen, dass er neun Stiche bekommt, ohne das Süd zu Stich kommt.

Kein Problem: Man geht zur ♣ Dame , schneidet zum Buben, zieht das Ass ab und hat 4 Treffs, 4 Coeurs und zwei Asse. Kinderleichte 10 Stiche.

Und wenn der Coeur König nicht sitzt, dann sind es eben 9.

Dennoch sind einige gefallen, die diesen kinderleichten Plan anscheinend nicht gewählt haben.

Und das ist kein Zeichen für schlechtes Bridge!

Nehmen wir mal an, man geht mit Treff zum Tisch, aber der König fällt weder in der ersten noch in der zweiten Runde.

Dann hat der Alleinspieler erst 2 -Stiche. Er kommt zwar mit ♣Bube  zum Tisch, aber die Coeurs sind noch nicht hoch. Also hat man jetzt nur noch zwei Coeur-Stiche, und kann 3 SA nicht mehr erfüllen. Letztlich funktioniert der kinderleichte Plan nur, wenn der König single oder double steht. Und das hat eine Chance von mageren 16%.
Süd hat bei seinem Weak two 6 Piks und wahrscheinlich keine 4 Coeurs.
In etwa 80% der Fälle wird daher Nord den König haben, und dann kann man immer erfüllen, wenn man sofort Ass und Bube spielt. Jetzt kommt man noch zweimal zum Tisch; einmal um den König herauszutreiben, und einmal, um den dritten Coeur zu kassieren. Nur in dem mit 10.5% ziemlich seltenen Fall, das Süd den Double König hat, ist dieser Plan weniger erfolgreich.

Wer dagegen jeden Schnitt spielt, den er sieht, wird diese Klippe locker umschiffen.

Maschinengemischt…

Am letzten Montag, also am 26.6.17, kam zum ersten mal unser Mischmaschinchen zum Einsatz.

Obwohl es noch einige Anlaufprobleme gab, war der Einsatz doch schon ein Erfolg: Das Turnier war um 22:33 beendet und ausgewertet. Die letzten Ergebnisse wurden um 22:26 von den Bridgemates übertragen. Bislang war das meist zwischen 22:45 und 23:00 der Fall. (Siehe Bild). Hoffen wir mal, dass das so bleibt.

Die Auswertung erfolgte auf der Basis der Protokolldateien der Bridgemates. Sie enthielten 294 Montagsturniere seit dem 16.05.11.

Update:

Das rechte Bild zeigt die letzten Eingaben der Ergebnisse seit April 2014. Das sieht nur unwesentlich anders aus, obwohl wir damals den Anfang um eine Viertel Stunde vorgezogen haben. Fallen irgendwem von Euch Gründe ein, warum das Tempo so nachgelassen hat? 😉

 

Ein Bietproblem (Board 1 vom 8.5.17)

 

Teiler: Nord, Gefahr keiner
A96
AKDB8
A9
AK7
KDB7
974
10752
DB

Nur selten bekommt man als Teiler eine so starke Hand zu sehen, und so hatten alle Spieler Schwierigkeiten, diese Hand zu bieten. Ein Paar versuchte immerhin den Schlemm zu erreichen, stolperte dann aber in der Asfrage und spielte am Ende 5C+2 (falsch aufgeschrieben als 4C+3). Die meisten scheinen aber keinen Schlemmversuch gemacht zu haben. Das ist schon beinahe peinlich…

Hier ein paar Ideen, wie man den Schlemm hätte finden können.
Der Eröffner
Diese Hand ist ein klares Partieforcing: 25 Figurenpukte und 9 Topstiche, wenn kein Gegner 5 Couers hält.
Also eröffnet man das Monster mit 2 Karo. Trotz der phantastischen Coeur-Farbe sollte man aber nicht glauben, einen Coeur Einfärber in der Hand zu haben:
5332 mit Stoppern in allen Farben und zugfähiger 5er-Länge ist in SA und Farbspiel ähnlich gut.

Die Antwort 2 SA
Im Forum-D-plus von 2015 findet man hier ein Waffe, die alle Probleme sofort aus der Welt schafft:
Die Antwort 2SA zeigt 8 Punkte, eine ausgelichene Hand ohne 5er OF und forciert bis 4! SA. Bei dieser Anwort sieht der Eröffner sofort, dass man mit 33F (34FL) in 6 sein muss, und es geht nur noch darum, den Bietraum zu nutzen, um zu prüfen ob man in 6 oder 7, in SA oder Coeur, sein will. (Ein Schnapper in der Südhand ist bei ausgeglichener Verteilung unwahrscheinlich, so dass viel für SA spricht.)
Damit gkönnte die Reizung so aussehen:
2K 2SA
3C 3P (zeigt 5C, 4P)
3SA 4T (Balanced und stärker als 4SA, Assfrage)
4K 6SA (4Asse und Süd bringt 3Pikstiche zu den 9 Stichen Nords mit.)

Die einfache Antwort 2 Karo
Wer das Plus-Gebot nicht im Gepäck hat, wird auf Süd wohl nur 2 Coeur antworten.
Der Eröffner sollte jetzt unbedingt 2 SA (25+ Punkte) bieten. Danach kann der Südspieler immer noch mit 3 Treff nach dem 5er Coeur fragen.
Und mit fünfer Pik kann er ein Transfer-Gebot abgeben. Wer auf dagegen 3C bietet, zwingt seinen Partner praktisch in den 4 Coeur Kontrakt, der nur geht, wenn Süd einen Stich mitbringt.
Wenn Süd mit dem 2SA Gebot von Nords 24/25 Punkten erfährt, dann liegt die Verantwortung für das Untersuchen des Schlemms bei Süd Und mit gemeinsamen 33 Punkten kann man die 6 ansagen

Der Weg in die Wüste: Der Eröffner bietet 3 Coeur in der zweiten Runde
Das wäre nicht mein Gebot, weil man aus dem System ausbricht.
Süd sieht einen 9 Kartenfit in Coeur. Vielleich bringt Süd zwei Pikstiche , wenn Nord Anschluss hat. Mit Nords 10 versprochenen (aber nicht vorhandenen) Stichen wären das 12 Stiche.
Aber kann man so ohne weiteres nach den Assen fragen?

ADBZ82
KDB95
AK

Dieser Zweifärber mit nur zwei Verlierern würde auch mit 2Karo aufgemacht. Die Assfrage wird mit 5 Pik beantwortet und man ist schon zu hoch. Und was macht man, wenn Nord 2/5 Keycards ohne Dame mit 5Coeur zeigt?
RKCB funktioniert nur dann reibungslos, wenn man entweder weiß, dass der Gefragte mindestens 3 Keycards der Punkte wegen haben muss, oder wenn der Fragende selber eine Keycard hat.
Der Wert der Piks gegenüber einer Verteilungshand steht auch nicht fest. Gegenüber einer Verteilungshand wird Süd den Schlemm wohl nur untersuchen, wenn er Asse oder Kürzen hat.
Die Reizung wird sich eventuell so weiter entwickeln:
2K 2C
3C 3P
3SA 4C
oder
4C Pass
Und dann ist es schon passiert.

Soll man im Großschlemm sein?
Eher nicht. Damit der Großschlemm geht, muss man einen Verlierer auf Pik entsorgen können. Das geht oft schief: Wenn Nord statt der Treff 7 eine kleine Karo-Karte mehr hat.
Oder wenn er Karo König statt Treff König hat. Und im Paarturnier eines Clubs werden (wie hier geschehen) einige den Schlemm nicht ausreizen oder in 6SA den Überstich nicht realisieren.
Daher wird 6SA+1 meist keine Katastrophe sein. und selbst 6C= ist oft noch gut. Einen Großschlemm sollte man im Paarturnier eines Clubs nur bieten, wenn man weiß, dass er geht.

Aber vielleicht habt Ihr ja eigene Ideen, was man hätte besser machen können.

Volker

Hand der Woche 9/2017

Board 25 vom 27.2.17
Board 25 K73
Teiler: Nord B832
Gefahr: – B62
A74
B10965 84
976 K1054
K D1093
B963 D85
AD2
AD
A8754
K102

Die Hand hat zwar 19 Figurenpunkte und eine Fünferlänge, aber ich habe sie als 18 Punkte-Hand gereizt, weil die Fünferlänge schwach ist und AD sec sehr zweifelhafte Werte sind. Aber letztlich sollte man immer in 3SA von Süd landen.

Das B Ausspiel erschreckt den Alleinspieler mit seinen Stoppern nicht sonderlich.
Man zählt aber nur 3+1+1+2 Sofortstiche. In Coeur kann man immer einen Stich entwickeln, aber nicht mehr, es sei denn Ost hält genau K Z double. Treff sieht auch trostlos aus; und in Pik hat man das Maximum schon. Also muss Karo mindestens einen Stich liefern, der Coeur Stich kann warten. Sollte man die Karos schnell hochspielen können, gibt es eventuell noch die Möglichkeit dass die Gegner beim Abwerfen von Treff und Coeur Probleme bekommen. (Falls Ost z.B. Coeur Kxx und Treff DBx hält)
Bei Betrachtung der Karofarbe alleine würde man mangels Mittelkarten am liebsten 2 mal klein zum Bube spielen. Aber das schützt genau genommen nur vor KDZx bei West; zwingt einen aber, die Stopper der Hand als Übergänge zu benutzen. Also kann man Karo Ass erst mal schlagen.
Vielleicht hat West Dxx in Karo und legt in der zweiten Runde nervös die Dame.

Das ausgespielte Pik habe ich erst mal in der Hand gewonnen. Den Pik König braucht man eventuell für den Coeur Schnitt, und -wenn der nicht sitzt- den TK als Eingang zum dann hohen CB.

Es folgte Karo Ass. Den Karo König sieht man mit tiefem Misstrauen. Der stinkt nach Single. Hilft aber nichts, man braucht den Karo Stich. Also Karo hinterher.
West blinkt mit Coeur aus, also hat man nur einen extra Stich in Karo und braucht den zweiten Coeur-Stich. 10 Stiche sind in weite Ferne gerückt.
Danach habe ich  Pik am Tisch gewonnen, in Coeur geschnitten, um dann den letzten Karo abzugeben. Hätte der Coeur Schnitt nicht gesessen, hat man immer noch genug Übergänge um den fünften Karo zu etablieren.

Falls Ost, nachdem er mit Karo zu Stich gekommen ist, sofort auf Treff wechselt, muss der Alleinspieler aufpassen: er sollte die vorgelegte Dame decken, aber bei einer kleinen Karte die 10 legen, für den Fall dass Ost von DBx gespielt hat. Man muss übrigens außerdem eine Treffrunde ducken, um die Kommunikation  zu unterbrechen. Sonst gewinnt Ost die dritte Karorunde, übergibt in Treff an West, und der hat ein weiteres hohes Treff.

 

Volker

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